Unterfranken, 5. September 2011
Alkoholverbot ist nicht mehr als Scheuklappenpolitik
Gewalttaten werden nicht verhindert
Die Jungen Liberalen Unterfranken (JuLis) lehnen ein Alkoholverbot im öffentlichen Personal-Nahverkehr (ÖPNV) strikt ab. Verbote lösen keine Probleme, sondern verdrängen diese.
„Gewalttaten, die durch alkoholisierte Personen begangen werden, können nicht durch ein Alkoholverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln verhindert werden. Welcher Täter betrinkt sich denn erst während der Fahrt so sehr, dass er gewalttätig wird? Der Konsum findet doch bereits vor dem Betreten der Bahn oder des Busses statt“, kritisiert die Bezirksvorsitzende Laura Wamprecht.
Ein Alkoholverbot in öffentlichen Verkehrsmitteln ist damit kein sinnvolles Handeln, sondern ein aktives Weggucken bei den wirklichen Problemen.
„Selbstverständlich müssen wir Fahrgäste vor Übergriffen und Belästigung schützen. Gerade diesen Personen gegenüber ist ein plumpes Verbot ein purer Hohn, da es sie nicht vor bereits angetrunkenen Randalierern bewahrt“, erläutert Wamprecht.
Purer Aktionismus ohne Augenmaß
„Wir Liberale setzen uns gegen die Einführung überflüssiger Verbote ein. Denn bei der Überlegung, ein neues Verbot einzuführen, muss die Frage im Vordergrund stehen, ob es überhaupt benötigt wird. In Unterfranken haben wir nicht annähernd die Verhältnisse wie in einer Millionenstadt Hamburg“, erklärt Wamprecht. „Von daher ist es auch fatal einfach Regelungen zu kopieren. Wir brauchen kein Hamburger-Modell zu übernehmen, sondern gezielte Maßnahmen, die den Verhältnissen unserer Region entsprechen. Dabei ist mehr Personal in Bussen und Bahnen bei Großereignissen und zu Uhrzeiten, an denen bekanntermaßen viele betrunkene Fahrtgäste unterwegs sind, unabdingbar. Partielle Verstärkung ist effektiver als die Schaffung eines neuen Bürokratieapparates, der damit beschäftigt, ist zu überprüfen, ob in der Bionade-Flasche auch ja nichts anderes drin ist.“