KNETZGAU/ZEIL, 30. August 2009
Minister hält sein Versprechen
Martin Zeil besuchte das Zeiler Weinfest
(ans/cr) Politikern wird oft vorgeworfen, sie würden vor der Wahl Versprechungen machen, die sie nach der Wahl nicht einlösen. Martin Zeil, neuer bayerischer FDP-Wirtschaftsmister und stellvertretender Ministerpräsident hat sein Versprechen gehalten, nach der gewonnenen Wahl wieder nach Zeil zu kommen. Am Samstag hatte der FDP-Kreisverband zu einem Pressegespräch ins Hotel Kolb geladen.
Der FDP-Kreisvorsitzende Egon Stumpf begrüßte Zeil scherzhaft zu seiner ersten „Auslandsreise nach Franken“ seit seinem Amtsantritt. Anwesend waren unter anderen der unterfränkische Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Joachim Spatz, und FDP-Kreisrat Kurt Sieber.
„Mich freut besonders die Einladung zum 25. Zeiler Weinfest durch Bürgermeister Winkler und den Rat der Stadt“, hob der Minister hervor. Er sei in den Monaten seit seinem Eintritt in die Regierung dort schnell angekommen, meinte er, die CSU müsse als Koalitionspartner da allerdings erst noch etwas „nachsitzen“.
Zeil verdeutlichte die Standpunkte der FDP zu wichtigen Politikfeldern und wurde im Anschluss auch zu lokalen Problemen gefragt, wie dem Reizthema Nationalpark Steigerwald: „Ich finde man kann den Steigerwald in seiner jetzigen Form belassen. Ich halte nichts von einem aufgepfropften Nationalpark“, so der Minister. Eine weitere Prüfung der Beauftragten für Umweltschutz liefere im Frühjahr aber noch weitere Fakten zum Thema. Er sei kein Freund von „Korsetts.“
Peter Klein von der Polizei Haßfurt verwies auf die Tatsache, dass demnächst knapp ein Dutzend Beamte in den Ruhestand wechseln. „Wie sieht es mit Ersatz aus?“, fragte er. Der Koalitionsvertrag mit der CSU sehe 500 zusätzliche Stellen in Bayern für dieses Jahr vor. „Außerdem will die FDP die Polizeireform auf den Prüfstand stellen, auch wenn nun viele überrascht darüber sind, wie sehr sich meine Partei um das Thema innere Sicherheit müht.“
Und FAG Kugelfischer in Eltmann? Die Belegschaft will endlich Klarheit über die Zukunft des Werksitzes, so eine weitere Frage. „Ich kann die Arbeitnehmer verstehen, das ständige Wechselbad der Gefühle zermürbt.“ Alle müssten Verantwortung zeigen. Der Schäffler-Konzern stehe nach Auffassung von Zeil gar nicht schlecht da. „Conti und Schäffler sollte man zur Konklave in ein Zimmer einsperren“ und warten bis „weißer Rauch aufsteigt“.
Im Anschluss an das Pressegespräch begab sich Minister Zeil nach Knetzgau, um sich dort in das Goldene Buch der Gemeinde einzutragen. Dort empfingen Bürgermeister Willi Fuß und sein Stellvertreter Bernhard Jilke den Bayerischen Wirtschaftsminister im Ratssaal. Um 15 Uhr ging's zurück nach Zeil zur Eröffnung des 25. Zeiler Weinfests.